Das heutige Rathaus "Hôtel de Ville", 1847 bis 1848 an der Grande Rue erbaut, wurde 1999 innen vollkommen neu renoviert und die Büroräume zweckmäßig ausgestattet.
Auf der Straße Richtung Ballon dAlsace kommt man zur katholischen Pfarrkirche Saint-Jean Baptiste. Die Ansieldung der Bergleute im 16. Jahrhundert, die aus Sachsen, Tirol, dem Schwarzwald, aus dem Elsaß und der Schweiz kamen, machten den Bau der ersten Kirche 1569 notwendig. Christliche Erziehung war zu jener Zeit unerlässlich. Die Eglise des Mineurs wurde nach der Schutzpatronin der Bergleute, der Heiligen Barbara (Ste. Barbe) benannt.
Erster Pfarrer von 1569 bis 1573 war Abbé Guyot Péquignot (Guy Klein). Unter Abbé Joseph Bidaine (1854 - 1881) wurde der Neubau der heutigen Kirche in die Wege geleitet.
Giromagny zählt zu dieser Zeit mit den umliegenden Orten ca. 4.000 Einwohner. Davon waren ca. 200 protestantischen oder jüdischen Glaubens. Am 24. Juni 1862, am Fest des heiligen Johannes des Täufers, wurde die Kirche geweiht.
Zu dieser Zeit war der Friedhof um die Kirche angelegt. Heute befindert er sich am westlichen Stadtrand, an der Straße zum Fort.
Giromagny hat auch eine kleine protestantische Gemeinde, ca. 90 Gläubige. Die Kirche, Temple genannt, liegt an der Straße zum Elsaß. Auf dem kleinen protestantischen Friedhof oberhalb der alten Kasernen, wurde 1981 Altbürgermeister Jean Boigeol in der Familiengruft beigesetzt.
Die Jahrhunderte Bergbau haben Giromagny geprägt. Auf einem Rundgang kann man die Zeugen der ehemaligen Bergarbeiterstadt erkunden:
Das vielmals umgebaute Berggeschichtshaus "Maison Mazarin", 1564 erbaut, das Haus des Minenrichters Heid von Heyenburg, den Brunnen Ludwigs XV. vor dem Rathaus, der an die Wiederangliederung der Lehnsherrschaft von Rosemont an Frankreich erinnert, in der Grand Rue Häuser aus dem 15. und 17. Jahrhundert mit der Bergarbeiterschule, die Pfarrei aus dem 16. Jahrhundert mit ihrem historischen Kapitelsaal.
Die ehemaligen Stollen der Kupfer- und Silberminen, heute verschüttet, die Namen trugen wie "Zum Himmlischen Heer" oder "Teutschengrund", die riesige Halde der "Sankt-Georgs-Mine", auf der ein Haus erbaut wurde. Zum Teil in 150 Meter Tiefe wurden die Kupfer- und Bleiadern mit Silbereinschlüssen abgebaut. Noch heute erinnern Spuren und Flurnamen an jene vergangene Zeit.
Dieser kleine Streifzug durch die Geschichte Giromagnys soll nur aufzeigen, wie vielschichtig sich diese Stadt dem Besucher darbietet. Der Lebensquell Wasser sprudelt aus unzähligen Brunnen am Wegesrand. Giromagny, mit den Vogesen im Rücken, blickt zur Sonnenseite nach Süden über die Ebene nach Belfort und über die Burgundische Pforte zu den Schweizer Bergen hin.
Wer Giromagny kennengelernt hat, seine Bedeutung im Umfeld der Nachbardörfer und seine landschaftliche Schönheit einzuschätzen weiß, gibt dieser Kleinstadt eine Chance im aufstrebenden Fremdenverkehr. Nur dazu wünscht man sich ein Hotel, als Ersatz für das aufgelassene "Hôtel du Soleil" in der Stadtmitte, das zum Verweilen einlädt. Giromagny muss man lieb haben, es bietet so vieles, was wir in unserer schönen und größeren Heimatstadt Schwabmünchen nicht besitzen.
Unsere Partnerstädte ergänzen sich.
Quelle: "1961 - 2001 40 Jahre Partnerschaft - 40 ans de jumelage Schwabmünchen Giromagny Festveranstaltung 19. bis 20. Mai 2001"