Die Stadt Schwabmünchen konnte im Jahr 2008 das unmittelbar südlich des Alten Rathauses gelegene landwirtschaftliche Anwesen Fuggerstraße 19 erwerben. Im selben Jahr haben vier Architekten bzw. Städteplaner im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs sogenannte Plangutachten erstellt, durch die verschiedene Möglichkeiten für eine künftige Nutzung und Gestaltung aufgezeigt wurden.
Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung konnte die Activ Group, Schemmerhofen, gewonnen werden, zusammen mit dem Architekturbüro ARP, Stuttgart, ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage und öffentlichem Parkplatz zu errichten.
Dieses umrahmt den neu entstandenen, über 1000 qm großen autofreien Stadtplatz, der vom Landschaftsarchitekturbüro Baldauf, Neusäß, entworfen wurde. Dessen zentrales Gestaltungselement ist eine aus elf senkrecht und drei schräg strahlenden Fontänen gebildete Brunnenanlage, die mit ihrem abwechslungsreichen Programm und der nächtlichen Beleuchtung zum Schauen und Spielen animiert. Ein Platanenkarree, Bänke unter Stadtbirnen und die Freiluftgastronomie laden zum Verweilen ein. Und wenn der Brunnen in den Winterschlaf fällt, nimmt ein Weihnachtsbaum den Platz ein.
Mindestens genauso bedeutsam ist die vollkommene Neugestaltung des Stadtgartens als Bindeglied zwischen dem Stadtplatz und dem Park rund um die Geyerburg, einem der ältesten Bauwerke in der Stadt. Durch ihn fließt ein neu geschaffener, nachts beleuchteter Bachlauf, der unter einem Quellstein auf dem Platz entspringt und über Kaskaden den Hang hinab zur Singold plätschert. Eine Sitzgruppe unter der großen Eiche, blühende Stauden und die durch Granitstufen gegliederte Rasenfläche bieten Entspannung im Herzen der Stadt. Für besondere Ereignisse kann auch eine Bühne errichtet werden.
Die Verbindung von Platz und Garten bildet eine großzügige Freitreppe mit Aussichtsbalkon und einer Akzentmauer aus Cortenstahl. Eine umlaufende Rampe stellt die Barrierefreiheit her, hinterleuchtete Ornamente und Aussparungen bieten vielfältige Eindrücke. Auf der Mauer sitzen, stehen und liegen vier von Johannes Biehler künstlerisch gestaltete Figuren, die beinahe sinnbildlich die Beschäftigung der Menschen im Stadtgarten darstellen.
Die Regierung von Schwaben hat diese Maßnahme wegen ihrer herausragenden Bedeutung großzügig mit Mitteln der Städtebauförderung unterstützt.