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Alles was bleibt - Kunst aus Müll mit Faktenchecks
In Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen (MUGS) präsentiert die Künstlergruppe der CAB Ulrichswerkstätten ab 24. Mai eine ganz besondere Ausstellung.
Dass man mit Abfallprodukten und Müll künstlerisch arbeitet, ist seit langem Praxis. Heutzutage trifft es umso mehr den gesellschaftlichen Nerv der Zeit: Upcycling und Wiederverwendbarkeit in Zeiten der bereits bestehenden Klimakrise sind hochaktuelle Themen. Je mehr darüber zu hören und zu lesen ist und es auch am eigenen Körper zu spüren ist, um so sensibler und dringlicher ist die Beschäftigung damit. Wie diese Problematiken künstlerisch verarbeitet werden, zeigt diese Sonderausstellung bis 5. Oktober im MUGS. Die Ausstellung wird am 24. Mai um 19 Uhr eröffnet.
Vor gut über einem Jahr lud Dr. Doris Hafner die beteiligten Künstlerinnen und Künstler für dieses Jahr zu einem Ausstellungsprojekt in Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen ein. Sie hatten völlig freie Wahl, welche Art von Ausstellung, welches Thema
oder ob überhaupt ein Thema ausgewählt werden sollte. Die einzige Vorgabe war ein grobes Zeitfenster, dass die Erdgeschoßfläche im Museum voll bestückt wird und einige Termine für Workshops in der Kreativ-Factory angeboten werden.
Damit starteten die Herausforderung und der Prozess für die Künstlerinnen und Künstler sozusagen aus dem Nichts ein Konzept auf die Beine zu stellen. Nach internen Diskussionen war das Thema auserkoren, das allen sehr am Herzen lag. Bald stand das Gesamtkonzept und schließlich auch der Projekttitel „Alles was bleibt“. Dabei waren die Kernfragen: was hinterlassen wir der Nachwelt und was bleibt letztendlich von uns übrig? Dies führte zum Schluss, dass es sich in letzter Konsequenz um unseren eigenen Abfall dreht, der das menschliche Leben überdauert. Die Künstlergruppe setzte sich bei ihrer Arbeit inhaltlich auch mit den harten Fakten auseinander wie beispielsweise die Bedeutung und Auswirkung von Fast Fashion, die der riesigen Plastik- und Kunststoffberge um nur einige zu nennen.
Gezeigt werden Objekte, Installationen und künstlerische Exponate, die aus typischen Abfallprodukten entstanden sind. Mit zum Teil akribischer Arbeit wurden beispielsweise aus Kabeln die Metalldrähte gepult und zu einem kunstvollen Objekt verarbeitet, eine Welle aus beschichtetem Etikettenpapier steht für die Verschmutzung der Meere, eine 3m großer Müllsurfer, Meerestiere, Collagen und ein Web-Objekt aus Kaffeetüten, ein Textilobjekt und eine Installation regen das Publikum zum Nachdenken an. Besucherinnen und Besucher dürfen gespannt sein.
Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind alle unter der Leitung von Alexandra Sauer im Werkstattatelier der CAB Ulrichswerkstätten aktiv, diese sind:
>Damian Geißler, der bereits Kunstpreisträger des Lothar-Späth Förderpreises ist.
>Merlinda Poppe, die sich mit der Malerei und der künstlerischen Gestaltung von Papierobjekten beschäftigt.
>Michaela Schießler arbeitet gerne mit dem Aquarellstift und malt gerne Tiere.
>Miriam Köhn verwendet verschiedenste Materialien, doch am liebsten malt sie mit dem Filzstift und lässt große Wollobjekte entstehen.
>Clara Geenen hat ihre ganz eigene Bildsprache entwickelt und konnte bereits ein Buch mit ihren Texten und Bildern veröffentlichen.
>Barbara Schumacher begeistert sich besonders für das Arbeiten mit Wolle.
>Maik Stiewe taucht künstlerisch in die Welt von fantastischen Drachen und Suchbildern ein.
>Sarah Deisl beschäftigt sich mit verschiedensten Zeichenutensilien. Ihre selbst gestalteten Karten finden immer wieder begeisterte Käufer.
>Mira Stange malt gerne großformatig, ihr letztes großes Werk hat die Maße 2 x 3 m und befindet sich heute im Caritashaus in Augsburg.
>Kevin Buchmann der sich dem Genre der Manga-Zeichnungen widmet.
Als Kuratorin hat sich Dr. Doris Hafner auch zur Aufgabe gemacht hinter der Kunst den Inhalten nachzugehen, Wissenswertes, Fakten und spannende Vergleiche zu recherchieren: von der Lebensdauer verschiedenster Produkte über Weltraumschrott bis hin zu irrwitzigen und schockierenden Tatsachen. Oder wissen Sie wie viele Kleidungsstücke pro Person, vom Baby bis zum Greis, in Deutschland pro Jahr gekauft werden? – Sie werden mehr als Staunen.
Wer zum Thema Plastik umfassend informiert sein möchte, wird von „Plastik Planet – unsere Welt“ aufgeklärt. Das sind drei Infotürme gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, die nur bis 31. Juli im MUGS zu sehen sind.
Kreativ Factory
Die Kreativ Factory im MUGS bietet zu den Ausstellungszeiten für alle Bastelfreudigen und Kreativen von Groß bis Klein wieder Material, um sich auszutoben. Es gibt zusätzlich feste Workshops zu folgenden Terminen:
Kostenlose Pfingst-Workshops für Kinder ab 6 Jahre
Gemeinsam mit den beteiligten Künstlerlinnen und Künstlern steht Basten, Upcycling und Spaß haben auf dem Programm:
Donnerstag, 12 Juni: 10 – 12:15 Uhr
Freitag, 13. Juni, 10 - 12:15 Uhr
Workshop am Familien-Aktionstag für Kinder ab 6 Jahre
Sonntag, 29. Juni, 11 – 13:30 Uhr im MUGS
Übrigens gibt es Workshops außerdem im Ferienprogramm der Stadt Schwabmünchen.
Die Teilnahme an diesen Workshops ist kostenlos, eine Anmeldung ist dringend erforderlich unter: museum@schwabmuenchen.de
Schulklassenführungen
Kostenlose Führungen für Schulklassen können zum Wunschtermin gebucht werden. Die Dauer beträgt rund 30-45 Minuten je nach Klassenstufe und Interesse.
Wichtig ist eine Anmeldung mindestens 1 Woche vorher mit der Angabe der Klassenstärke, Namen der Kontaktperson mit Telefonnummer an: a.krueger@schwabmuenchen.de / Tel. 08232-950260.
Schulkassen können zusätzlich eine Workshop-Einheit buchen. In diesem Fall wird ein Materialgeld von 3 Euro pro Person fällig. Dazu sollte aber genug Zeit eingeplant werden, damit die gewünschten Ergebnisse erzielt werden können.
Öffnungszeiten
Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen
Mi 14 - 19 Uhr, Sa & So 10 - 17 Uhr, Feiertage 14 - 17 Uhr
Dr. Doris Hafner
Leitung Kulturbüro & Museum und Galerie