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Einheitlicher Notruf 112

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Beschreibung:

Seit dem 01. Oktober 2008 gibt es für Feuerwehr und Rettungsdienst nur noch eine einheitliche Notrufnummer.

Notruf 112

Rufen Sie deshalb bei Feuer, Unfall oder medizinischem Notfall immer die Notrufnummer 112!

Der Notruf ist vorwahlfrei und kostenlos von allen Mobiltelefonen und Festnetzanschlüssen aus erreichbar. Bei Mobiltelefonen muss aber eine SIM-Karte eingelegt sein, damit der Notruf wählbar ist!

Zum einheitlichen Notruf 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst und der damit verbundenen Einrichtung der Integrierten Leitstelle Augsburg sprachen wir mit Kdt. Hubert Prechtl.

Redaktion: Was bringt eine gemeinsame Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst?

Hubert Prechtl: Da Feuerwehr und Rettungsdienst sowieso oft gemeinsam arbeiten ist es sinnvoll, EINE leicht zu merkende und europaweit einheitliche Notrufnummer mit EINER Ansprechstelle für die Entgegennahme und Abfrage des Notrufs für Notfälle aller Art zu haben. Von dort werden Rettungsdienst und Feuerwehr in einem Alarmierungsvorgang alarmiert. Zeitaufwändige und fehlergefährdete Telefonate, in denen der Disponent der Rettungsleitstelle dem Disponent der Feuerwehrleitstelle und umgekehrt erzählt, was passiert ist, entfallen somit.

Red.: Gibt es weitere Vorteile des einheitlichen Notrufes?

H.P.: Die 112 ist vorwahlfrei und kostenlos von allen Mobiltelefonen und vom Festnetz aus erreichbar. Dies war bei der für den Rettungsdienst geschalteten 19222 nicht der Fall. Diese war nur vom Festnetz aus vorwahlfrei, jedoch gebührenpflichtig. Bei Notrufen per Mobiltelefon - und diese überwiegen heutzutage - musste immer die richtige Vorwahl mit benutzt werden, um die Rettungsleitstelle überhaupt zu erreichen.

Red.: Wäre es dann nicht sinnvoll gewesen, auch die Polizei über die Notrufnummer 112 zu alarmieren?

H.P.: Nein. Man wollte bewusst vermeiden, dass der Bürger, wenn er die 112 wählt, sofort mit der Polizei verbunden ist. Das erhöht für manche die Hemmschwelle, die Notrufnummer zu benutzen. Ein anderer Grund besteht darin, dass in Deutschland die polizeiliche und nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr historisch bedingt strikt getrennt werden. Um alles über eine gemeinsame Leitstelle zu erledigen, sind die Aufgaben und Interessen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zu unterschiedlich.

Red.: Wie wird der einheitliche Notruf 112 in Bayern umgesetzt?

H.P.: Dazu sind Integrierte Leitstellen ( ILS ) eingerichtet, die jeweils mehrere Landkreise betreuen. Diese werden entweder vom Bayerischen Roten Kreuz, von Berufsfeuerwehren oder von Zweckverbänden der Gebietskörperschaften betrieben und vom Staat entsprechend gefördert. Das Personal ist medizinisch und feuerwehrtechnisch ausgebildet, sodass eine entsprechende Qualität, was die Entgegennahme des Notrufs und die Umsetzung in eine Alarmierung betrifft, sichergestellt wird.

Red.: Wie sieht es im Bereich Schwabmünchen aus?

H.P.: Für die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries sowie die Stadt Augsburg wird die Integrierte Leitstelle von der Stadt Augsburg und hier von der Berufsfeuerwehr Augsburg betrieben. Das Personal der BRK - Rettungsleitstelle wurde dazu feuerwehrtechnisch ausgebildet und von der Stadt Augsburg übernommen. Das Personal der Feuerwehrleitstelle war überwiegend schon medizinisch ausgebildet worden.

Red.: Seit wann ist die Integrierte Leitstelle in Betrieb und wie sieht die Zunkunft aus?

HP.: Die ILS Augsburg ist seit dem 1. Oktober 2008 in Betrieb. Seitdem ist es zu einer spürbaren Qualitätsverbesserung für die Bürger in Notfällen gekommen.

Es werden nun vom ersten Moment an die nötigen Einsatzkräfte in Marsch gesetzt, wodurch wertvolle Zeit gespart wird. Es ist nicht mehr so dass, z.B. gerade bei Verkehrsunfällen auf dem Land, zuerst die Polizei hinfährt, diese dann den Notarzt verständigt, weil Personen verletzt sind, und der Notarzt nach seinem Eintreffen wiederum feststellt, dass eine Person eingeklemmt ist und die Feuerwehr benötigt wird.

Für den Rettungsdienst verbesserte sich, wenn die Feuerwehr früher an der Unfallstelle eintrifft, die Eigensicherheit, da die Feuerwehr Personal hat, um den Brandschutz und die Unfallstelle vernünftig zu sichern bzw. bei Dunkelheit für angemessene Beleuchtung zu sorgen.

Noch ein Punkt ist mir sehr wichtig: Der Notruf 112 muss unbedingt noch besser in der Bevölkerung kommuniziert werden, damit jeder schnellstens professionelle Hilfe erhält.

Red.: Wie soll man sich also im Notfall verhalten?

H.P.: Rufen Sie bei Feuer, Unfall oder wenn Sie den Notarzt brauchen, grundsätzlich die 112. Den Polizei-Notruf 110 benutzen Sie bitte nur, wenn es sich um eine rein polizeiliche Angelegenheit (Unfall ohne Verletzte, Diebstahl, Überfall usw.) handelt.

Red.: Brauche ich bei einem Brand oder Unfall mit Verletzten nicht auch die Polizei?

H.P.: Das ist richtig. Doch Sie brauchen in erster Linie medizinische und technische Hilfe. Die Polizei wird von der Integrierten Leitstelle, wenn sie benötigt wird, sowieso automatisch und unverzüglich über Standleitung verständigt.

Red.: Welches sind die häufigsten Fehler, die beim Absetzen von Notrufen passieren?

H.P.: Viele Leute haben sich vorher nie Gedanken gemacht, welche Nummer sie anrufen sollen, wenn ein Unglück eingetreten ist und wissen dann vor Aufregung nicht mehr, was sie wählen sollen.

Wichtig ist auch eine genaue Ortsangabe und eine möglichst präzise Schilderung der Lage vor Ort.

Ebenso sollte man mit Rückfragen des Disponenten rechnen, wenn dieser noch weitere Infos benötigt. Die Alarmierung wird bereits eingeleitet, während Sie noch mit der Leitstelle sprechen.

Denken Sie daran: Wenn Sie Feuerwehr oder Rettungsdienst benötigen die 112 zu wählen!!

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